Braunkohle

Wie viel Abwärme aus Braunkohlekraftwerken wird in NRW genutzt?

Für eine ehrliche Debatte über die Herausforderungen eines Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung muss neben der Bedeutung dieses Energieträgers für die Stromversorgung in Nordrhein-Westfalen, auch über die Auswirkungen auf die Wärmeversorgung in unserem Bundesland gesprochen werden. Diese darf dabei aber nicht überbewertet werden, denn ein Großteil der Braunkohlekohlekraftwerke verfügt nicht über eine optimale Auskopplung der anfallenden Wärmepotenziale.

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie machte am 23. August 2018 im Deutschlandfunk folgende Aussage: "Hier ist es notwendig, dass der Braunkohle Tagebau sich auch entwickeln muss, damit die Kraftwerke arbeiten können, von denen die Energieversorgung bei Strom, aber auch bei Wärme, in diesem Land zentral abhängig sind“1.

Laut Zahlen der Bundesnetzagentur (BNetzA) haben die in Betrieb befindlichen Braunkohlekraftwerke in Nordrhein-Westfalen eine elektrische Gesamtleistung von fast 11.000 Megawatt (MW). Die genutzte thermische Leistung aller Braunkohlekraftwerke betrug nach Daten von Energiestatistik.NRW im Jahr 2013 jedoch nur 1.950 MW. Neuere Daten sind bisher nicht veröffentlicht.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung wie hoch der Anteil an Fernwärme aus Braunkohlekraftwerken im Energiemix ist und wie viele Haushalte damit versorgt werden.

Antwort der Landesregierung: Datenlage widerspricht Aussage, Wärmeversorgung sei "zentral abhängig" von der Braunkohle

Aus der Antwort wird deutlich, dass die Braunkohle bei der Wärmeversorgung eine deutlich geringere Bedeutung hat, als noch in der Stromversorgung (5,4 TWh Wärme aus Braunkohle pro Jahr gegenüber 75,1 TWh Strom (2016)).

Die Aussage von Minister Pinkwart, dass die Wärmeversorgung in unserem Land "zentral abhängig" ist von der Braunkohle lässt sich mit diesen Daten kaum untermauern. Die zentrale Frage, wie hoch der Anteil der Braunkohle an der Fernwärme in NRW ist, lässt sie unbeantwortet (nur für D: 8%, nach Daten der AEE ist der Anteil für NRW allerdings doppelt so hoch (5,4 TWh von ca. 32 TWh)).

Zudem wird deutlich, dass die Landesregierung kein genaues Bild der Bedeutung der Braunkohle für die Wärmeversorgung in NRW hat, so liegt bei vielen Braunkohlenkraftwerken keine Information über die Wärmeleistung vor, noch kann die Landesregierung beziffern, wie viele Menschen in NRW ihre Fernwärme aus Braunkohle erhalten

Veröffentlichte Daten passen zu Studie des Öko-Instituts und auch zur Kraftwerksliste der BNetzA.

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